Der Liebesbrief in der bildenden Kunst

Durch das Empfangen eines Liebesbriefs nehme die Frau eine passive Rolle ein. Das ist eine Aussage, die in der mittlerweile vierten Welle des Feminismus für starkes Unbehagen sorgt. Doch der Topos des ‚aktiven‘ Mannes und der ‚passiven‘ Frau ist in der abendländischen Kulturgeschichte weit verbreitet und spiegelt sich auch im Kontext der bildenden Kunst wider. In allen diesen Sujets erscheint der Mann als Subjekt, die Frau hingegen wird zum Objekt. Dieses Bild bestätigte sich in besprochenen Gemälden vom Barock bis zum Biedermeier, von denen an die prominentesten Beispiele kurz erinnert sei, bevor weibliche Positionen in den Blick genommen werden.

Liebesbriefe in der Literatur

Liebesbriefe spielen in der Literatur eine herausragende Rolle. Natürlich haben sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller aller Zeiten dieser interessanten Art von Texten bedient, wie sollte es anders sein? Bei einer literaturgeschichtlichen Differenzierung dürfte diese Tradition ihren Höhepunkt in der Romanliteratur des 18. Jahrhunderts erreicht haben, die zum erheblichen Teil aus Briefromanen zu erotisch geprägten Themen bestand. Aber auch in der neuesten Literatur spielen Texte dieser Art eine bemerkenswerte Rolle, wobei hier oft nicht mehr die traditionelle Briefform verwendet wird, sondern neue Wege schriftlicher Kommunikation zum Zug kommen.

Über Briefsteller: Johannes Gutenbergs Erfindungen und die Liebesbrief-Kommunikation

Johannes Gutenberg löste mit seinen Erfindungen die erste Medienrevolution aus, obwohl keine einzige Zeile gefunden wurde, die ihm selbst zugeschrieben werden kann. Ob er selbst verliebt war, darüber wird in einem Musical spekuliert, aber sicher ist, dass er neben der Erfindung des Papiers die schriftliche Kommunikation – und dabei ganz besonders den schriftlichen Austausch zwischen Liebenden – befördert hat.