Der Liebesbrief in der bildenden Kunst
Durch das Empfangen eines Liebesbriefs nehme die Frau eine passive Rolle ein. Das ist eine Aussage, die in der mittlerweile vierten Welle des Feminismus für starkes Unbehagen sorgt. Doch der Topos des ‚aktiven‘ Mannes und der ‚passiven‘ Frau ist in der abendländischen Kulturgeschichte weit verbreitet und spiegelt sich auch im Kontext der bildenden Kunst wider. In allen diesen Sujets erscheint der Mann als Subjekt, die Frau hingegen wird zum Objekt. Dieses Bild bestätigte sich in besprochenen Gemälden vom Barock bis zum Biedermeier, von denen an die prominentesten Beispiele kurz erinnert sei, bevor weibliche Positionen in den Blick genommen werden.